Über Trauer und den Trauerprozess

Heute möchte ich über ein Thema schreiben, dass mich sehr lange gefangen hatte.

Die Trauer.

Nach dem Tod meines Bruders verdrängte ich meine Trauer 5 Jahre lang. Ich konnte und wollte mich nicht damit auseinander setzen. Da ich zu dem Zeitpunkt gerade Alleinerzieherin mit 3 Kindern war, kam mir als Flucht und Ausrede es zu verdrängen natürlich gerade recht.
Nach dem Begräbnis ging der Alltag für mich weiter. Gedanken oder Fragen, wie, warum musste er so jung sterben, oder auch mal Wut darüber, habe ich nicht zugelassen. Ich hatte nicht die Kraft und den Mut hinzusehen.
Mit der Zeit  begann ich Ängste zu entwickeln. Ängste um meine Kinder. Hatte ich sie nicht um mich, bekam ich oft regelrecht Panik, dass ihnen etwas passieren könnte. Aber auch wenn sie schon in ihren Betten schliefen, kam diese Angst immer wieder. Und sie kam immer öfter. Niemand verstand mich, wie auch? Aus Angst, für verrückt erklärt zu werden, hörte ich auf darüber zu sprechen.
Erst nach 5 Jahren ließ sich das Thema nicht mehr bei Seite schieben. Ich musste hinsehen. Gemeinsam mit meinem Trainer machte ich mich auf den Weg.  Er erklärte mir wie enorm wichtig dieser Trauerprozess für das Annehmen ist. Ich konnte endlich  weinen und all meine Wut auf das Universum durfte hochkommen. Schritt für Schritt begriff ich, dass es kein Sterben an sich gibt. Denn alles ist für immer da, nichts geht verloren.
Und so konnte ich auf der spirituellen Ebene meinen Frieden mit dem Tod meines Bruders finden und meine Ängste um die Kinder haben sich nach und nach in Vertrauen umgewandelt. Vertrauen in das Leben und den Kreislauf des Universums.

So haben meine Trauer und der Prozess danach für mich die Türen geöffnet, in den Raum in dem Vertrauen in das Leben und in den Kreislauf allen Seins ist. Dort wo Friede ist.

Kategorien: Gedanken

Über Empathie und Verantwortung gegenüber Lebewesen

Meine Katze ist krank. Er ist bereits ein älterer Herr. Zeit seines Lebens Kämpfer, Siedlungsschreck und Kampfschmuser. Am Tag, wie ich es erfahren habe, dass er krank ist und keiner weiß ob er sich wieder erholt war ich traurig und ich habe geweint. Ich habe dann mit ein paar Leuten über ihn gesprochen. Warum? Was ich erwartet habe? Ich weiß es nicht. Vielleicht eine Umarmung, etwas Mitgefühl? Oder einfach nur reden.

Jedenfalls nicht solche Sprüche wie, ist ja nur eine Katze. Kennst du keinen Jäger, der ihn dir erschießt. Ich war bestürzt und sehr betroffen über die Aussagen. Ist eine Katze weniger wert als ein Hund? Wenn eine Katze Schmerzen hat, soll man sie leiden lassen, aber eine Kuh wird behandelt? Der Hamster, der das absolute Lieblingstier eines Kindes ist, wird nicht behandelt, weil es ja nur ein Hamster ist? Wer bestimmt den Wert eines Lebewesens? Ist ein Nutztier, das teurer ist in der Anschaffung, mehr wert? Was ist mit dem emotionalen Wert eines Tieres? Eine ältere Dame die nur mehr ihren geliebten Wellensittich hat, wird sicher bestätigen das er ihr ein und alles ist.

Wenn man sich ein Tier nach Hause holt, übernimmt man die Verantwortung. Die Volle, denn ein Tier kann sich nicht selbst versorgen. Und vor allem geht es mir auch darum, was gebe ich meinen Kindern weiter? Dass es einen Unterschied macht, um welches Tier es sich handelt? Dass die Katze, die mein Sohn über alles liebt, keine Hilfe bekommt, sondern einfach entsorgt wird?

Wir haben nicht nur die Verantwortung unseren Tieren gegenüber, sondern auch darüber was wir unseren Kindern mitgeben. Nämlich das jedes Lebewesen gleichen Wert hat und wir nicht nur für unser Leben selbst verantwortlich sind, sondern für alles, was lebt. Für eine Welt mit mehr Mitgefühl, mehr Verantwortung und vor allem für eine Welt in Frieden und Liebe. Denn wir kommen alle aus der gleichen Quelle, alles was lebt. Es ist an der Zeit sich wieder daran zu erinnern.

Kategorien: Gedanken

Von Mutter sein und die Frage, wer bist du…

Wenn mich früher jemand gefragt hat, wer ich bin, habe ich geantwortet: Ich bin die Mutter von …. Ich hatte die Opferrolle meiner Mutter übernommen. Mir wurde gelernt, dass man als Frau nur eine Lebensberechtigung hat, wenn sie Kinder gebärt. Eine Mutter ist und darf keine eigenen Bedürfnisse haben. Die Kinder stehen immer an erster Stelle.

Dadurch hatte auch ich gelernt, dass ich mich aufopfern muss für meine Kinder. Mein „Wert“ gemessen wurde an den Kindern. Ich identifizierte mich an den Kindern. Ich war „nur“ Mutter.

Ich liebe meine Kinder über alles, ich bin und war immer gerne Mutter. Aber mit der Zeit schlichen sich immer öfter Fragen in meine Gedanken.
Fragen wie: „Wer bin ICH den?“ „War das schon alles, was kommt danach, wenn die Kinder groß sind?“ „Was bin ich mir Wert?“

Mittlerweile habe ich erkannt, dass diese Opferrolle nicht meine ist. Es war die Geschichte meiner Mutter. Ich gab ihr alles zurück und fing an mich auf die Suche nach mir zu machen. Mir die Fragen in meinem Kopf selber zu beantworten.

Heute antworte ich auf die Frage, wer bist du? Ich bin eine reife Frau, Geliebte, Gefährtin, Freundin, Schamanin und ich bin AUCH Mutter und bin wie du ein göttlicher Funke.

Ich gehe meinen Weg jetzt als Frau UND als Mutter.

Kategorien: Gedanken

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